Sehnsucht ist das natürlichste menschliche Gefühl nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Jemand geht, jemand verlässt uns und dieser Abschied tut einfach weh. Sehnsucht entsteht, wenn wir uns von etwas oder jemandem getrennt fühlen, sei es physisch oder emotional. Wir vermissen das, was uns fehlt. 

Die Sehnsucht beginnt in dem Moment, in dem wir verlassen werden. Es fehlt uns alles, was uns mit dem Menschen verbunden hat – Gespräche, Berührungen, Augenkontakt, Geruch. 

Das ist die sichtbare Ebene. 

Aber es gibt noch etwas anderes, was man schwer in Worte fassen kann. Es ist die Energie des Menschen, der nicht mehr da ist. Das gewisse Etwas, was uns zum Lachen gebracht hat oder was uns den Sinn im Leben gegeben hat. Und je wichtiger jemand für uns war oder je inniger die Beziehung war, desto intensiver ist die Sehnsucht.

Was vermisst du eigentlich?

Um Sehnsucht zu lindern, musst du verstehen, was du wirklich vermisst. 

Wenn ich meine Klienten während einer Sitzung frage, was sie vermissen, dann antworten sie oft: „Meine verstorbene Mutter“, „Meine Tochter“ oder „Meinen Mann“.

Aber das ist nicht, worum es mir in dieser Frage geht. Mich interessiert, welche Emotionen sie mit dieser Person verbunden haben. Deshalb ergänze ich meine Frage: „Was haben Sie gefühlt, als Sie mit Ihrem Mann zusammen waren?“ oder „Welche Gefühle sind in Ihnen aufgekommen, als Sie mit Ihrer Tochter gesprochen haben?“

Ok, das ist logisch – zuerst nennen wir den Namen der Person. Aber um die Sehnsucht zu heilen, müssen wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen.

Denn wir Menschen sind ständig in einem Austausch miteinander. Dieser Austausch findet nicht nur auf der bewussten Ebene statt – durch Gespräche oder Berührungen, sondern geht weit über Worte und Taten hinaus. Und zwar auch unbewusst, auf einer energetischen Ebene. 

Jeder von uns fühlt etwas, wenn er einem anderen Menschen begegnet, besonders wenn dieser Mensch uns sehr nahesteht. Es gibt ja auch den Ausdruck „meine bessere Hälfte“, wenn man von seinem Partner spricht, oder „mein ganzer Stolz“, wenn Eltern von ihren Kindern sprechen.

Und wenn wir unsere „bessere Hälfte“ oder unseren „ganzen Stolz“ verlieren, hinterlässt das eine große Leere. Wir vermissen nicht nur die Person, sondern auch das Gefühl, das sie in uns ausgelöst hat.

Deshalb ist bei der Arbeit mit Sehnsucht wichtig zu erkennen:

  • In welchem Lebensbereich hat dich dieser Mensch bereichert?
  • Was hat er in dein Leben gebracht, was dir gefehlt hat?
  • Welchen Mangel hat er bei dir ausgeglichen?

Ich vermisse einen geliebten Menschen. Was kann ich tun?

Das Wichtigste ist, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen – was du fühlst und warum du so fühlst. Es ist wichtig, dass du all deine Gefühle zulässt, sie nicht unterdrückst und nicht zensierst. Sprich darüber, weine, lass es einfach fließen. Dadurch wird dir bewusst, was dir fehlt und welche Lebensbereiche am meisten beeinträchtigt sind. 

Ich habe zum Beispiel nach dem Tod meines Sohnes verstanden, dass das größte Geschenk von ihm an mich war, so geliebt zu werden. Als er gestorben war, ist mir bewusst geworden, dass ich mir jetzt selbst die Liebe geben muss, die ich brauche.

Was passiert, wenn du nicht hinter die Kulissen schauen möchtest?

Manchmal, wenn man diese Mechanismen nicht erkennt, dann sucht man nach einem „Ersatz“, zum Beispiel einen neuen Partner. Man sehnt sich wieder nach Liebe oder Sicherheit und versucht das durch die neue Partnerschaft zu bekommen. 

Es geht mir nicht darum zu bewerten, ob das gut oder schlecht ist. Aber es ist ratsam, sich einige Dinge bewusst zu machen: Was will ich, was suche ich, was brauche ich und warum wünsche ich mir das alles? Und vielleicht auch eine weitere Frage: Wie wäre es, wenn ich mir selbst Liebe, Sicherheit oder Vertrauen schenke? Wenn du dich selbst vollständig und wertvoll fühlst, dann kannst du anderen Menschen ganz anders begegnen.

Was kannst du tun, um die Sehnsucht nach einem verstorbenen Menschen zu lindern?

Lerne dich besser kennen. Entdecke deine innere Welt und tauche tief hinein. Diese Reise führt dich zu innerer Ruhe und zeigt dir, wer du wirklich bist. Du kannst meditieren lernen, Yoga üben oder Workshops besuchen, wo du lernst deinen Geist zu beruhigen. Und vielleicht findest du während dieser Reise zu dir selbst auch einen tieferen Sinn in deinem Verlust. Das wiederrum kann dir helfen ihn zu akzeptieren. 

Mir persönlich hat dieser Weg sehr geholfen. Wenn ich jetzt mit Menschen arbeite, kann ich ihnen zeigen, dass ihr Verlust nicht nur Schmerz bedeutet, sondern auch positive Aspekte hat.

Nach dem Tod meines Sohnes habe ich immer wieder, wie ein Mantra, zwei Sätze gesagt: „Ich liebe dich“ und „Ich danke dir“. Ich sprach sie, wenn ich sein Foto sah oder an ihn gedacht habe. Aber nach einer Weile merkte ich, dass ich die Worte auch an mich richtete. 

Worte sind wie Medizin. Sie haben Kraft und wirken wie Wasser, das langsam einen Stein aushöhlt. Deshalb finde dein persönliches Mantra – Sätze, die für dich stimmig sind und dein Herz berühren.  Wiederhole sie so lange und so oft, bis sie zu deiner inneren Wahrheit werden.

Und eins noch: Erinnere dich an die schönen Zeiten mit dem Menschen, den du geliebt hast. Sei dankbar, dass du die Erfahrung gemacht hast.

Wenn du jemanden verloren hast und deine Sehnsucht lindern möchtest, dann ist vielleicht mein Angebot das richtige für dich: „Mein neues Leben“ 

Wenn du Fragen hast, beantworte ich sie gerne persönlich. Hier kannst du einen Termin für ein kurzes kostenloses Treffen vereinbaren: Kontakt

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